Ich habe für die Seite reatch.ch einen Artikel über die sogenannte Rubber-Hand-Illusion bei Robotern geschrieben. Der Text ist im Rahmen einer Sommerakademie der Schweizerischen Studienstiftung über Neuropsychologie entstanden.

Forschende lassen in Experimenten Roboter auf die gleichen Illusionen hereinfallen wie Menschen. Ihre Resultate gewähren tiefe Einblicke ins menschliche Denken.

«Irren ist menschlich», eine Redewendung aus dem antiken Rom. Sie wurde von Cicero in seinen Philippinischen Reden verwendet. «Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch.»
Es ist bemerkenswert, dass dieses Zitat bis heute bekannt geblieben ist. Mehr noch, seine Relevanz ist grösser denn je. Denn durch die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz müssen sich Forschende heute vermehrt mit einer Frage auseinandersetzen: Was macht das «Mensch-Sein» aus? Wenn Irren menschlich ist, sollte der Irrtum auch in moderne Androide eingebaut werden?  Ja, lautet die erstaunliche Antwort. Zu irren ist ein unabdingbarer Teil der menschlichen Kognition. Auch Roboter sollten dazu befähigt werden, wenn sie uns angeglichen werden sollen. Wozu soll das gut sein? Können wir guten Gewissens irrende Roboter bauen, ohne uns einer Teufelei schuldig zu machen?